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Pierre Freimüller, appunto communications, Zürich

Krisenkommunikation


Transparenz ist in einer Krise
kein Allheilmittel

«Offene und transparente Kommunikation schafft Klarheit und Vertrauen.» Kaum bricht in einem Unternehmen eine Krise aus, ertönt von Beratern und in den Medien laut der Ruf nach totaler Transparenz. Doch ist es nicht immer sinnvoll oder gar möglich, sie zu schaffen. Zu viel Transparenz – wie auch Transparenz zum falschen Thema oder zur falschen Zeit – kann auch schaden.

Gewiss muss ein Unternehmen im B2C-Bereich offen kommunizieren, wenn seine Kunden von einer Krise betroffen sind: eine Fluggesellschaft zu einem Absturz, eine Versicherung zu einem Prämienvergleich oder ein Detailhändler zu einem kritisierten Produkt.

Es gibt aber zahlreiche Situationen, in denen totale Transparenz nicht möglich ist oder nichts bringt. Ein CEO muss das Unternehmen verlassen. Er hat in Interviews oft nichts mehr zu gewinnen. Sein Nachfolger soll sich jetzt den Medien stellen. Einen Fall von sexueller Belästigung dem Medien-Voyeurismus preiszugeben, würde das Opfer noch zusätzlich verletzen. Interne Konflikte öffentlich auszutragen, ergibt zwar oft süffige Storys, verschlimmert jedoch meistens die Lage. Prozesstaktische Gründe können es angezeigt erscheinen lassen, eine gerichtliche Auseinandersetzung nicht zu kommentieren. Greift ein entlassener Mitarbeiter seinen Ex-Arbeitgeber in den Medien heftig an, empfehlen die Einsicht des Klügeren und der Persönlichkeitsschutz, es ihm nicht mit gleicher Münze heimzuzahlen. Informationen zu einem Bankraub können die Verhaftung der Räuber vereiteln, öffentliche Spekulationen über einen Unfall oder ein Verbrechen Zeugen beeinflussen. Schweigepflicht, Berufsgeheimnis (Ärzte, Anwälte) oder die Regeln der ad hoc Kommunikation können Äusserungen verbieten. Nicht selten warnen nach einer Krise die Anwälte der Versicherer ein

geschädigtes Unternehmen, jedes Wort zuviel könne den Schaden vergrössern und raten zu Stillschweigen. In allen diesen Fällen erweist sich eine korrekte Haltung als die längerfristig bessere Wahl, auch wenn dafür unmittelbar ein paar Medien-Ohrfeigen einzustecken sind.

Trotzdem ist ein simples «no comment» eine gefährliche Antwort. Sagt nämlich das betroffene Unternehmen nichts, wird der Journalist andere Quellen suchen und finden, die Auskünfte geben werden, – Konkurrenten, Experten, Behördesprecher, Mitarbeitende, Politiker, Kunden. Dabei verliert das Unternehmen sowohl die Themenführerschaft als auch auf lange Zeit die Glaubwürdigkeit.

Besser ist es, klar darzulegen, wieso Auskünfte zu diesem Thema jetzt nicht möglich sind. Dabei ist allerdings strikt darauf zu achten, keine Teilinformationen abzugeben, die Gerüchtewellen alimentieren würden. Man kann darauf verweisen, dass man die Angelegenheit ernst nimmt und den Sachverhalt detailliert abklärt. Vielleicht gibt es auch weitere Informationen mit Nachrichtenwert, welche problemlos abgegeben werden können.

Freilich werden die Medien deshalb nicht Ruhe geben. Je offener und ehrlicher das Unternehmen jedoch in normalen Zeiten zuvor kommuniziert hat, je mehr Vertrauen es damit aufgebaut hat, desto kleiner wird der Schaden sein. Schweigen als Taktik bei jeder etwas unbequemen Journalistenanfrage, aus Scham, um jedes kleinste Problem unter den Tisch zu wischen, kann sich später bitter rächen. Versteckspiele heizen die Recherchierlust der Journalisten kräftig an. Eine gute Kommunikationskultur – intern und extern – zahlt sich nie so sehr aus wie in einer Krise.



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